Patientenspezifische Implantate aus Eigenblutspenden
Leitung: | Dr.-Ing. Marc Müller |
E-Mail: | Mueller@imp.uni-hannover.de |
Team: | M.Sc. Kai Höltje |
Jahr: | 2019 |
Förderung: | Leibniz Young Investigator Grants |
Laufzeit: | 01.09.2019 – 31.08.2021 |
Erkrankungen des kardiovaskulären Systems sind die Hauptursache aller Todesfälle in Deutschland. Eine effiziente Therapie erkrankter Blutgefäße durch geeignete Implantate stellt dennoch weiterhin eine große Herausforderung dar. Die verfügbaren synthetischen Implantate weisen eine eingeschränkte Bioverträglichkeit auf und bilden die mechanischen Eigenschaften der nativen Gefäße nur eingeschränkt nach.
Das Projekt zielt auf die Entwicklung eines standardisierten und automatisierten Prozesses zur Herstellung patientenspezifischer Gefäßimplantate unter Verwendung von Eigenblutspenden ab. Hierzu werden zunächst Prozessschritte entwickelt, welche eine Separation der Blutbestandteile sowie eine Lyse der Thrombozyten beinhalten. Die aufgereinigte Proteinlösung wird mittels polymerer Verarbeitungsverfahren zu einer hochporösen tubulären Trägerstruktur verarbeitet. Hierbei wird ein neuartiges Verfahren zur biologischen Vernetzung der Proteine in den Prozess integriert. Aufbauend auf geeignete mechanische und biologische Prüfverfahren werden die optimalen Prozessparameter festgesetzt. Das Ergebnis stellt schließlich ein komplett körpereigenes und somit patientenspezifisches Implantat dar, welches eine ideale Bioverträglichkeit und Biomechanik besitzt. Abschließend wird ein Konzept zur Herstellung eines Gerätes erarbeitet, welches sämtliche Prozessschritte automatisiert durchführt. Dies stellt die Grundlage zur Translation der entwickelten Technologie in die klinische Anwendung sowie klinische Grundlagenforschung dar.